Bauchgefühl
Es sind nun schon einige Artikel auf meinem Blog erschienen. Bisher hat keiner beschrieben warum er den Namen Bauchgefühl trägt. Hiermit hole ich das nun nach.
Mit der Schwangerschaft fängt es an, wenn nicht schon davor. Man holt sich Informationen ein, liest Bücher, nimmt an Kursen teil. Um darauf vorbereitet zu sein Eltern zu werden, bzw. ein Kind zu bekommen. Bei uns war es ein Geburtsvorbereitungskurs und ein Säuglingspflegekurs. Dann noch die Ideen und Ratschläge „erfahrener“ Eltern.
Rückblickend haben wir einiges gelernt, wie es sein soll und ich würde nicht sagen, dass diese Kurse ihren Sinn verfehlt haben. Aber haben sie mich wirklich darauf vorbereitet was da kommt? Nein, aber das geht in keinem Kurs. Man kann nicht theoretisch darüber nachdenken oder lernen wie überwältigt man ist, wenn man sein eigenes Kind in den Armen hält. Klar hat man gelernt welche Stillpositionen es gibt, ja und wie bekommt man das Kind zum trinken wenn es nur weint? Das geht mit keiner Puppe. Das geht nur mit einer lieben Hebamme, die ich zum Glück hatte, die übrigens keine Kurse macht. Aus Erfahrungen anderer weiß man, man wird in der ersten Zeit wenig schlafen. Tipps sich vorher noch einmal richtig auszuschlafen helfen wenig, besonders wenn man am Ende der Schwangerschaft aufgrund von unterschiedlichen Beschwerden eh nicht schlafen kann. :-D. Ich für mich denke, die Kurse waren gut um sich schon einmal grob damit zu beschäftigen und Kontakt mit anderen Eltern aufzubauen. Diskussionen über Windeln, Pucken und Wärmelampen zu führen. Doch auf das Eltern sein bereitet man sich vor indem man Eltern ist.
Was hat das alles mit dem Bauchgefühl zu tun? Kennt ihr das, man weiß wie es theoretisch geht, doch der Lösungsweg aus dem Buch geht grad irgendwie nicht? Heute ist man schnell daran zu googlen, ich empfehle jedem, in sich hineinzuhören und zu fragen was würde ich aus meiner Intuition jetzt tun?
Beispiele:
Ich hab mir vor genommen sechs Monate zu stillen und mit der Breikost zu warten bis der Schnullerliebling sich drehen kann. Habe gelesen wenn sich das Kind dreht, ist die Zunge in der Lage die Nahrung im Mund zu verteilen. Hörte sich fachlich total richtig an und ich war überzeugt von dem was ich gelesen habe. Ok soweit, Schnullerliebling ist fünf Monate und ein paar Tage alt und wird gestillt. Nach einer Stunde wieder Hunger, wird gestillt und so weiter. Ehrlich, ich kam mir vor wie eine Milchkuh. Breikost dauert ja bis sie richtig eingeführt wird und auch satt macht. Ich habe angefangen Gemüse zu füttern. Mit sechs Monaten dann schon zwei Mal, Gemüse und Milchbrei, am Tag und wenig später drei Mal am Tag, Gemüse, Obst später Obst/Getreide und Milchbrei. Geplant war das so nicht, es war eben so ein Bauchgefühl das er dann doch jetzt, und nicht nach Plan soweit ist.
Weiteres Szenario: Fieberdes Kind. Buch sagt, ab 38,5 Grad sofort zum Arzt, beim Baby auf jeden Fall. Es ist Samstag Abend mitten in der Erkältungszeit, 38,9 Grad beim Schnullerliebling. Drei Stunden im Krankenhaus warten und sich noch Andere, vielleicht viel schlimmere Bakterien einhandeln oder ein Zäpfchen geben und beobachten? Das Bauchgefühl sagt, mehr als ein Rezept oder ein Medikament vor Ort bekommen wir auch nicht. Zwei Stunden später 37,5 Grad am nächsten Tag noch immer. Gut gegangen, aber mein Bauch hatte schon vorher gesagt, wenn es morgen nicht besser ist gehen wir doch ins KH. Gut es war nicht das erste Mal. Beim ersten Mal haben wir beim Kinderarzt angerufen und er sagte uns genau das, Zäpfchen geben und am nächsten Tag kommen wenn es nicht besser wird. (Ich will ja nicht direkt am Anfang einen Shitstorm auslösen, was ich für eine schlechte Mutter bin 🙂 ).
Kennt ihr auch solche Bauchgefühle? Ich freue mich über eure Kommentare!
Eure Sabrina